Zur Ortschaft
Weisten liegt im äußersten Norden der Gemeinde Burg-Reuland. Man weiß, dass der heute ca. 60 Einwohner zählende Ort bereits um 1552-1553 existierte. 1815 wurde unser Gebiet durch einen Beschluss des Wiener Kongresses an Preußen verschlagen. Auch Weisten wurde 1919 durch den Versailler Vertrag dem Königreich Belgien unterstellt, während des 2. Weltkrieges dem Dritten Reich einverleibt und nach Kriegsende wiederum Belgien zugewiesen.
In der Dorfmitte steht eine ab 1885 erbaute Herz-Jesu-Kapelle. Gemeinsam mit einigen traditionellen Ardenner Bauernhäusern, einer durch die Einwohner liebevoll restaurierten Dorftränke und alten Blausteinwegekreuzen zeugt sie von der Geschichte des Orts. Von 1915 bis 1917 ließ das deutsche Kaiserreich russische Kriegsgefangene die Eisenbahnlinie St.Vith-Gouvy erbauen. Das darauf gelegene 24 m hohe und aus 4 Pfeilern konstruierte Viadukt in Weisten steht noch heute. Im Jahr 1936 wurde die Haltestelle Weisten eröffnet. 1952 wurden die Personenzüge durch Triebwagen ersetzt, bis dann 1968 der Verkehr auf der Strecke ganz eingestellt wurde.
Das sogenannte Weistervenn ist ein biologisch interessantes Feuchtgebiet, das südlich an das Brauvenn, westlich an die Ortschaft Commanster (alte Grenze zwischen Preußen und Belgien) und nördlich an Kapellen grenzt. Es besteht aus Staats- und Gemeindewäldern und -wiesen sowie einigen Privatparzellen. In der Nähe des Quellgebietes des Weister Baches stehen die größten und dicksten Douglasien Belgiens. Sie haben eine Länge von bis zu 50 Metern, einen Inhalt von bis zu 17 Kubikmetern pro Stück und ein Alter von über 120 Jahren.